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Musik. Eine Kunst.

Von Natur aus im Menschen angelegt.

 

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Prof. Dr. Manfred Spitzer ermutigt in seinem Buch „Musik im Kopf“:
Spüre der inneren Musik nach und bringe sie intuitiv zum Klingen.

 

Musik im Meer

Die Forschung fand heraus: Seit Jahrtausenden hörten zur See fahrende Naturvölker den Walen zu.
Denn deren Gesang war gut durch die dünnen Wände ihrer Segelschiffe zu hören. In den 1940er Jahren gelangen erste Aufnahmen dieser Gesänge von Buckelwalen. Gesänge? Lieder? Wie bei den Menschen? Ja!

Die Aufnahmen zeigten:
Wale haben einen Tonumfang wie ein Klavier. Ihr Frequenzbereich liegt zwischen 30 und 4000 Hertz.
Zum Vergleich am Klavier: Der tiefste Ton liegt bei 28 Hertz. Der höchste bei 4186 Hertz.

Buckelwale singen rhythmisch.

Sie formen Klänge.

Ihre Klangfarben ähneln denen menschlicher Gesänge.

Sie nutzen Intervall ähnliche Tonklänge.

Sie verwenden rhythmische Töne wie in Symphonien.

Sie singen laut und leise.

Ein Wallied dauert zwischen 5 Minuten und 16 Minuten, auch mal 35 min.

Wie Menschen singen Wale ein bestimmtes Lied immer wieder. Sie haben sozusagen einen Lieblingssong. Den singen sie dann ununterbrochen. Die längste Aufnahme dauerte 21 Stunden mit einer Minute Pause. Solange können Wale ihre Aufmerksamkeit halten, weil ihr Gehirn dem menschlichen sehr ähnlich ist.

 

Charts bei den Walen

Es kommt noch besser: Die Forschung fand weiter heraus, dass unterschiedliche Lieder in unterschiedlichen Meeren gesungen werden. Wie eine Art Unterscheidungsmerkmal der Populationen. Die Lieder verändern sich im Lauf der Jahre nur langsam. Auch die Wale bleiben in ihren Meeren auf ihren Routen, zwischen tropischen Gewässern für die Paarungszeit und den kälteren Gewässern. Einmal jedoch haben sich zwei Wale an der Ostküste Australiens verirrt. Sie sangen plötzlich anders als es für die Ostküste „üblich“ war. Und dann kam es zu einem Phänomen: Das Lied der zwei fremden Wale wurde zum „Hit“ unter den heimischen Walen an der Ostküste! Die heimischen Wale erlernten das neue Lied, das sie dann sangen.

Eine neue Einheit, Gemeinschaft ist über die Musik entstanden.

 

Und so sehe ich bestätigt:

Musik gehört zum Wesen der Natur. Und Natur gehört zum Wesen der Musik.

Also, wenn Wale Musik machen können, kannst Du das auch!
Nun ermuntere ich Dich zwar nicht zum Singen, dafür zum Spielen mit Tönen und Klängen am Klavier. Der Vorteil für Dich dabei ist: Du spielst einfach eine Taste und der Ton klingt. Kein Kloß im Hals hindert Dich. Auch wenn Du heiser bist: einfach tasten und spielen. Durch das neugierige Einlassen auf das Instrument und seine Schwingungen formt sich Dein inneres Hören des nächsten Tones. Deine Melodie, Dein Lied erklingt.