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Ich erlebe immer wieder die Aufregung vor der ersten Begegnung mit den schwarzen und weißen Tasten am Klavier. So viele Töne! Wie soll ich das können? Diese bange Frage klingt stumm im Raum. Ich höre sie. Am Ende ist die Frage verschwunden und die Freude am leichten Spiel ist überdeutlich zu spüren. Feine Schwingung und sanfte Ruhe zentrieren. Die Zweifel sind Vertrauen gewichen.

Wie geht das ?

Ein Blick in die Natur hilft, besonders in die Natur des Waldes. Jetzt im Winter sind die Tage oft trübe und scheinbar grau in grau. Doch nur scheinbar. Gehe in den Wald und schau hin und Du wirst erkennen, welches wunderbare Farbspiel sich Dir zeigt. Und manchmal wirst Du überrascht von einem einzigen Sonnenstrahl, der Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, Dir Wärme schenkt. Allein durch das Vergolden aller Bereiche, die der Sonnenstrahl berührt. Und Dich, obwohl Du „nur“ hinsiehst. In diesem Moment fällt es Dir leichter, Inne zu halten und die Farben und den Duft der Tannen wahrzunehmen. Eine spürbar tiefe Ruhe breitet sich in Dir aus, Dein Atem fließt. Zeit ist abwesend. Du bist gegenwärtig und geerdet.

Ganz gegenwärtig bist Du auch, wenn ein einziger Ton auf der Tastatur Dich findet, den Du intuitiv anspielst. Du spürst seine feinen Schwingungen. Dieser eine Ton berührt Dich unmittelbar und wandelt Dich wie ein einziger Sonnenstrahl im Winter. Du findest zu tiefer Ruhe und Vertrauen. Du bist im Jetzt.

Ja, jeder einzelne Ton für sich hat wunderbare Schwingungen. Höre hin, fühle und lass Dich berühren und verzaubern. Spiele absichtslos intuitiv einen Ton und verweile. Weniger ist mehr.